Du hast in einer meiner Anleitungen gelesen, dass Du beim Zusammennähen Deines Projektes eine Wendeöffnung lassen sollst – und weißt nicht genau wieso, weshalb, warum? Und vor allem wie?
Wendeöffnungen benötigst Du immer dann, wenn Projekte rundherum geschlossen werden sollen, Du die Nähte aber nach Möglichkeit im Inneren verstecken willst. Dann liegen üblicherweise Deine Stoffe mit den späteren Außenseiten aufeinander und Du nähst mit der Nähmaschine (oder mit der Hand) einmal rundherum.
Ganz rundherum? Nein, nur fast! Du lässt besagte Wendeöffnung offen, durch die Du Dein gesamtes Projekt einmal hindurch krempelst. Entsprechend richtet sich die Größe dieser Öffnung nach der Größe Deines Gesamtprojektes, was Du durch diese Öffnung hindurch zwängen willst. Deshalb gibt es in meinen Projekt-Anleitungen auch immer eine Angebe dazu, wie groß Du diese Öffnung lassen solltest.
Hier habe ich nun einen Mini-mini-mini-Beispieltutorial-Quilt genäht, um das mal exemplarisch zu zeigen. Deshalb hält sich die Öffnungsgröße auch in Grenzen… Markiere sie Dir gerne beim Zusammenstecken, mir ist es schon mehr als einmal passiert, dass ich sie im Eifer gleich mit zugenäht habe. Wie Du siehst, lege ich dieses Öffnungen ungefähr mittig in einer Seite an, ich finde, so lässt sie sich leichter schließen und das Projekt besser wenden.
Fürs Wenden braucht man ein wenig Geduld, je nachdem wie groß Dein Projekt ist, ist es auch schon mal ganz schön fummelig, alles durch die kleine Öffnung zu bekommen. Achte darauf, dass Du die Ecken gut nach außen drückst, ich nehme manchmal einen stumpfen Bleistift oder einen Löffelstiel zur Hilfe.
Wenn Du alle vier Ecken schön gleichmäßig herausgearbeitet hast, hast Du zwei Möglichkeiten, die Wendeöffnung zu verschließen. Für beide Möglichkeiten faltest Du die Nahtzugaben gleichmäßig nach innen und fixierst die Stoffe aufeinander mit Stecknadeln oder Wonder Clips.
Wenn diese Wendeöffnung innen in einer Tasche liegt und Du sie später nicht mehr siehst, oder wenn Du die gesamte Kante Deines Projektes noch mal knappkantig steppen willst, kannst Du die Wendeöffnung mit der Nähmaschine schließen oder gleich mit der Steppnaht mit fixieren.
Bei Quilts hingegen möchte ich diese Öffnung immer unsichtbar verschwinden lassen, deshalb schließe ich sie mit einer Handnaht. Hierzu nutze ich einen Stich, der auch als Leiterstich, Zauberstich oder Matratzenstich bekannt ist. Am besten nimmst Du dafür ein möglichst farblich passendes Nähgarn, dann wird das ganze wirklich unsichtbar. Dein Faden sollte ungefähr 10-15cm länger als die zu schließende Öffnung sein, damit Du ihn am Ende vernünftig vernähen kannst. Ich wähle für diesen Stich gerne eine kürzere, möglichst dünne Nadel, damit ich im Stoff nicht so große Löcher hinterlasse und meine Stiche kleiner ausführen kann.
Ich sichere mein Fadenende mit einem Knoten, dann steche ich immer abwechselnd parallel zur Öffnung durch die beiden Knickkanten, die ich beim Einfalten der Nahtzugabe erzeugt habe. Meine Stiche mache ich so ca. 3mm lang und möglichst so versetzt, dass der Faden wie die Sprossen einer Leiter zwischen den beiden Stoffkanten zu sehen ist.
Ich versuche dabei, darauf zu achten, dass ich genau gegenüber der Stelle, wo der Faden aus dem Stoff kommt, wieder einsteche.
Jeweils nach 4-5 Stichen ziehe ich den Faden gleichmäßig und mit etwas Fingerspitzengefühl fest. Dabei schließt sich die Öffnung und die „Fadenbrücken“ die vorher noch sichtbar waren, verschwinden. Warum nach 4-5 Stichen schon und nicht erst am Ende der Öffnung? Nach ein paar Stichen hat man mehr Gefühl beim Ziehen. Sonst kann es passieren, dass sich ein Teil Deiner Naht unschön zusammen zieht, während der Rest noch nicht geschlossen ist. (Hier im Bild kannst Du das auch sehen, vorne ist die Naht schon unsichtbar geschlossen, hinten stehen noch ein paar „Fadenbrücken“ – ich muss also noch ein wenig mehr am Faden ziehen…)
Am Ende der Naht und nach dem Zusammenziehen musst Du das Fadenende sichern. Dazu stichst Du einmal quer über die Naht, wobei Du nur ganz wenig vom Stoff packst und ziehst den Faden vorsichtig durch. Dabei bildet sich irgendwann so eine kleine Schlaufe. Bevor Du den Faden ganz fest ziehst, führst Du die Nadel einmal durch diese Schlaufe durch. Das ganze wiederholst Du noch zwei bis drei Mal.
So sollte das dann bei Dir aussehen. Wenn Du das Garn passend zum Stoff gewählt hast, kann man diese Stelle kaum erkennen. Doch wohin jetzt mit dem Fadenende? Bloß nicht einfach so abschneiden!!!
Stich mit der Nadel unmittelbar neben der Sicherungsstelle von der Kante aus durch den Stoff und zwischen den Stofflagen entlang, so dass sie mitten in der Fläche heraus kommt. (Schau auf der Rückseite nach, bevor Du die Nadel komplett durch den Stoff schiebst, um Dich zu vergewissern, dass sie nicht aus Versehen irgendwo zu sehen ist, denn dann solltest Du noch einmal neu ansetzen.)
Zieh Deinen Faden ganz hindurch- Schnipp! Jetzt kannst Du den Faden flach über dem Stoff abschneiden, Dein Fadenende verschwindet im Stoff und Deine Handnaht ist gesichert. War doch gar nicht so schwer…
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